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Das größte deutsche Geldhaus stellt sich neu auf. Die Kapitaldecke soll gestärkt werden, die Vorstandsebene wird neu organisiert und die Postbank bleibt nun doch fester Bestandteil der Deutschen Bank. Und Teil ihrer nicht unumstrittenen Strategiemaßnahmen.

Strategie: Es wird nachjustiert

„Der Vorstand hat beschlossen, die Strategie vom Herbst 2015 an mehreren Stellen grundlegend anzupassen und ein entscheidendes Stück weiterzuentwickeln“, ließ John Cryan, Chef des Hauses, in einer Nachricht an seine Mitarbeiter verlauten. An drei Punkten wurde geschraubt. Fokus der Strategie liegt nun auf den folgenden Punkten:

  • Stärkung der Position auf dem Heimatmarkt durch Reintegration der Postbank und der Zusammenführung des Privat- und Firmenkundengeschäftes
  • Aufbau einer integrierten Unternehmens- und Investmentbank
  • Cryan: „Wir setzen Wachstumskräfte in unserer Vermögensverwaltung Deutsche Asset Management frei, indem wir einen Minderheitsanteil an die Börse bringen“

Die Führungsetage wird durchgerüttelt

Die Ausläufer der neuen Strategiemaßnahmen reichen bis in den Vorstand hinein. Einer muss das Unternehmen verlassen, während zwei neue Mitglieder der Vorstandsriege beitreten werden.

Investmentbank-Chef Jeffrey Urwin soll die Deutsche Bank verlassenen. Für einen Nachfolger hat sich das Haus noch nicht entschieden. Im Zuge des Vorstandsumbaus werden hingegen zwei Manager auf Top-Ebene befördert. Wie die Bank mitteilte, wurden bereits Finanzchef Marcus Schenck und Privatkundenvorstand Christian Sewing zu stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernannt.

Also doch: Postbank bleibt

Die unverkäufliche Postbank soll nach Aussage der Deutschen Bank wieder voll ins Privatkundengeschäft integriert werden. Während einige Analysten diesen Plan als einen Akt purer Verzweiflung verunglimpfen, bewertet Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske den Verbleib der Deutschen Bank als positiv: „Grundsätzlich ist das Bekenntnis zum deutschen Markt und das damit verbundene Bekenntnis zur Postbank aus Sicht der Beschäftigten zu begrüßen.“

Die neue Strategie kostet!

Die neue Strategie scheint mitsamt den Maßnahmen verinnerlicht. Eine zukunftsweisende Umstrukturierung kostet allerdings. Dazu plant die Deutsche Bank eine weitere Kapitalerhöhung. So will das Haus rund 687,5 Millionen neue Aktien aufgeben, die zusammen rund acht Milliarden Euro einbringen sollen und die Kernkapitalquote auf 14 Prozent festigen.

Bild: psdesign1